… keine Panettone, Tessiner Lebkuchen, engl. Früchtekuchen.. ???
Auch gut, bleibt mehr für uns!

Außer unserer Lindt-Macke und Lübecker Marzipan haben wirs nicht so mit Süßkram und Chips und all diesen Dingen.

Aber dieses Weinachtszeug muss einfach sein

Nee, schon witzig manchmal, wie unterschiedlich jeder so tickt.

Da fällt mir gerade ein, meine Mutter hat immer Berliner Brot gebacken. So auf'm Blech und mit Zuckerguss bestrichen und in Rauten geschnitten. Das war ein ganz fluffiger dunkler Teig mit Rumrosinen. Muss mal nach dem Rezept forschen.

@Sotti meine Omi war JG 1902, die Generation hat ja noch mit Davidis gekocht, hab ich als Kind total gern drin geblättert.

Jetzt auf die Schnelle im www hab ich aber nur ein Stollenrezept aus ihrem Kochbuch „für die Deutschen in Amerika“ gefunden, ist auch schööööön… mit Brandy!…
IMG_2738.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)

@Pina Colada : Auch mein Stollenrezept ist aber mit (Rum-)Rosinen, ich glaube, die isst Du auch nicht, oder?

Ich kopiere es trotzdem mal so rein, wie ich es mir mittlerweile mit kleinen Ergänzungen in eckigen Klammern und teils anderer Reihenfolge als bei der handschriftlichen Version meiner Oma (bei der z.B. das Tränken der Rumrosinen am Vorabend ganz unten auf der Seite stand ) aufgeschrieben habe:

EDIT: Für zwei jeweils ca. 1,5 Kilo schwere Stollen

• 425gr Sultaninen
• Rumverschnitt [Rum zum Tränken der Sultaninen am Vorabend – ca. 370ml]
• 1250gr Weizenmehl [Typ 550]
• 625gr Butaris (Butterschmalz)
• 275gr Zucker
• 350gr süße Mandeln gemahlen
• 35gr bittere Mandeln (evtl. etwas Bittermandelöl)
• 125gr Hefe
• abgeriebene Schale einer unbehandelten Zitrone
• ½ Teelöffel Muskatblüte (auch Makisblüte genannt)
• 2 Vanillezucker
• 1 Prise Salz
• etwa ¼ Liter Milch [für den Teig; ggf. extra für Mandeln und Kochstück]
• [Süßrahm-]Butter zum Bestreichen [mind. 100gr]
• Puderzucker [zum Bestreuen, eventuell ein bisschen Speisestärke gegen das Gelbwerden in den Puderzucker mischen]

• [Vorabend:] Am Vorabend Sultaninen mit Rumverschnitt tränken. Vor Einsatz abtropfen lassen
• Falls bittere Mandeln verwendet werden, diese kurze Zeit in kochendes Wasser tun, damit die Schale leicht abgelöst werden kann. [Meine Oma bekam sie von der Verwandtschaft in Leipzig zugeschickt; in der DDR war der Bittermandel-Verkauf nicht verboten.]
• [Rumrosinen gut abtropfen lassen, den süßen Rum eventuell auffangen für Desserts oder als eine Art hochprozentigen Likör]
• Alle Zutaten warm halten, ohne Zugluft
• Hefe zerbröseln, mit warmer Milch glatt verrühren in einer kleinen Schüssel, etwas Mehl darüber, aufgehen lassen [mindestens 30 Minuten, bei kalter Milch länger]
• 1250gr Mehl in eine größere Schüssel sieben, 625 Butterschmalz in kleine Stücke schneiden, beides tüchtig verkneten, dann 275gr Zucker hineinkneten
• Hefemilch unter die Knetmasse vermengen
• Prise Salz, 2 Van-Zucker, Zitronenschale von einer Zitrone, ½ TL Muskatblüte, beide Sorten Mandeln hinein
• Alles tüchtig mit warmer Milch verkneten. Es muss ein ziemlich fester Teig werden
• Zuletzt Sultaninen dazugeben
• Zugedeckt an einem warmen Ort aufgehen lassen (dauert ziemlich lange, weil ein schwerer Teig) [mindestens 5-6 Stunden!]
• [Ofen vorheizen auf ca. 180 Grad Umluft]
• Formen einfetten, Backblech einfetten
• [eventuell: dünne Pappe mit Backpapier für hellen Boden]
• Teig in die Formen fest füllen
• Formen nach ca. 15 Minuten abnehmen.
• Backzeit? Bei meiner Oma waren es 35-40 Min [mein Temperaturvorschlag: 190 Grad Umluft vorheizen, sofort auf 170 Grad runterregeln, 50 Minuten, oder 180 Grad / 160 Grad / 55 Minuten]
• Stollen mit zerlassener Butter bestreichen , Puderzucker drüber [mit 1 TL Speisestärke gemischt]
• Gebackene Stollen auf dem Backblech bis zum anderen Tag lassen, zerbrechen leicht. Dann kühl lagern.

Edit: Vor dem Anschneiden 2-4 Wochen eingepackt (wie, darüber wird auch viel diskutiert, am besten selbst googeln ) kühl und trocken lagern!

@Maxipiz : Musste Davidis erstmal googlen, da es mir nichts sagte - spannend!
Ich vermute, falls die (arme) Familie meiner Oma so etwas hatte, ist es in Leipzig bei meiner Uroma geblieben; im 2. WK ist meine Oma mit den Kindern (meine Mutter ist das einzige Nachkriegskind) erst in Berlin, dann in Wien gewesen und schließlich geflohen über Hirschberg (Baracke), irgendwann im Rahmen der Familienzusammenführung in den Westen gekommen

Das Davidis-Kochbuch kann man übrigens als Nachdruck für 12 Euro kaufen Bin etwas verlockt...

@laydi : Danke Dir! Ich kann mir schon vorstellen, dass das ein hessisches Rezept ist, jedenfalls eher nicht aus Sachsen / Thüringen. Aber natürlich wäre auch Schlesien, Böhmen etc. gut denkbar. Ich finde solche regionalen Fragen einfach spannend

Ja, hatte auch schon überlegt, es mir zu nochmal zu besorgen, unsres hat einer meiner Brüder abgestaubt.

Puuuh.. und ja, so Fluchtgeschichten haben’s oftmals in sich….. ich denk dann oft so - wir selber maulen manchmal auf ganz schön hohem Niveau…

@Sotti 125 g Hefe?? Ich denke, da ist dir ein Komma durch gerutscht, oder?

@Sotti

Danke
Aber du hast Recht, Rosinen esse ich auch nicht

Jetzt hätte ich auch Lust Stollen zu backen
Hab aber gerade Baguette gebacken und daher reicht es für heute.

Zitat von Ele im Beitrag #1163

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@Sotti 125 g Hefe?? Ich denke, da ist dir ein Komma durch gerutscht, oder?

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Meine Stollen sind etwas kleiner und ich verwende 80g Hefe.

Hmm.. ich verwende für 2 Stollen mit je 1 kg als Endergebnis nur einen einzigen Würfel von 42 g, klappt auch prima.

Ich denke, viel kommt auf die Teig-Schwere (also Fettgehalt etc. an), @Maxipiz . Und natürlich auf die Ruhezeiten. Letztlich: Wenn's funktioniert und schmeckt, ist doch alles bestens

Ja, klar

..nachdem, was ich hier jetzt so gelesen hab, ist Stolle wohl ein ziemlich individuelles Thema. Und zum Glück gibt’s da keine Regeln.

Wir haben zB wenig Fett und fast keinen Zucker drin, aber dafür sind die Rosinen, Sukkade usw incl Rum wieder 1:1 zum Mehl… Konsistenz ist für uns genau richtig.
Der Nachwuchs schickt uns zum Advent imTausch dafür dann Panettone, den könnte ich mir dann wieder kaum mit so wenig Hefe vorstellen, obwohl ja fast die gleichen Zutaten verwendet werden, muss der natürlich richtig schön fluffig sein. Aber ich weiß auch, dass sich die Italiener da auch nicht so ganz einig sind…